Der Kreisausschuss des Rhein-Kreise Neuss hat heute auf Antrag der Kreistagsfraktionen von CDU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und UWG/Freie Wähler-Zentrum beschlossen, ein umfassendes Gutachten zur historischen Beschaffenheit des Gillbachs in Auftrag zu geben. Die Fraktionen aus CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus Rommerskirchen begrüßen diese Entscheidung ausdrücklich.
„Für die CDU ist es ein zentrales Anliegen, wasserwirtschaftlich fundierte und rechtssichere Grundlagen für den Fortbestand des Gillbachs zu schaffen. Die Diskussion über den Status des Gillbachs darf nicht auf Annahmen beruhen – wir brauchen belastbare Fakten“, so Holger Hambloch, Parteivorsitzender und Bürgermeisterkandidat der CDU Rommerskirchen. „Nur so können wir gegenüber RWE und dem Land NRW mit Nachdruck für eine dauerhafte Wasserführung eintreten.“
Der Gillbach ist ein prägendes Element der Landschaft und Identität der Gemeinde Rommerskirchen.Mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohleverstromung und der damit verbundenen Beendigung der Kühlwassereinleitung durch das Kraftwerk Niederaußem droht der Bach jedoch teilweise zu versiegen. Das von RWE Power AG in Auftrag gegebene geologische Gutachten legt nahe, dass der Gillbach in seinem Ober- und Mittellauf historisch kein dauerhaft wasserführendes Gewässer gewesen sei – eine Interpretation, die von vielen Seiten angezweifelt wird.
„Die historische Bedeutung des Gillbachs wird durch zahlreiche Archivdokumente untermauert. Sie belegen, dass der Bach über Jahrhunderte hinweg eine zentrale Rolle für die Siedlungsentwicklung und Wasserversorgung spielte“, sagt Katharina Janetta, Ausschussvorsitzende und Vertreterin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Ich freue mich, dass wir mit Unterstützung der CDU und anderer Fraktionen nun auf Kreisebene die Initiative ergreifen und ein Gutachten auf den Weg bringen, das diesen Aspekten endlich Rechnung trägt.“
Beide Parteien betonen, dass es nicht um Rückwärtsgewandtheit, sondern um Zukunftsgestaltung geht:
„Ein unabhängiges, wissenschaftlich fundiertes Gutachten gibt uns die Grundlage, mit den zuständigen Stellen auf Augenhöhe über mögliche dauerhafte Lösungen für den Gillbach zu sprechen – sei es über alternative Wasserzuführungen, Renaturierungsmaßnahmen oder langfristige wasserwirtschaftliche Konzepte“, so Hambloch weiter. Ziel ist es, den Gillbach als naturnahes Fließgewässer und identitätsstiftendes Element der Rommerskirchener Kulturlandschaft auch nach dem Braunkohleausstieg zu erhalten. Mit der breiten Zustimmung im Kreisausschuss ist ein entscheidender Schritt getan – CDU und GRÜNE setzen sich nun dafür ein, dass die Erstellung des Gutachtens zügig beauftragt wird und als Basis für konkrete Maßnahmen zur Sicherung des Gillbachs dient.
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